Heroin
Heroin ist ein halbsynthetisches Opioid und wird aus der Substanz Morphin gewonnen. Die natürliche Morphinquelle ist die Mohnpflanze (Papaver somniferum). Der offizielle Name von Heroin ist Diacetylmorphin.
Das Medikament ist bekannt für seine Suchtgefahr und sein hohes Missbrauchsrisiko. Die Droge ruft Bilder von abgemagerten Junkies, Nadeln, illegalem Drogenhandel und Überdosierungen hervor.
1874 wurde das Medikament erstmals von einem Chemiker aus England aus Morphin synthetisiert. 24 Jahre später kam das Medikament als kommerzielles Produkt auf den Markt, das von der deutschen Firma Bayer herausgebracht wurde. Sie gaben dem Medikament den Namen "Heroin". Dieser Produktname wurde seitdem aus verschiedenen Gründen frei verwendet, beispielsweise um bestimmte Freizeitopioide zu bezeichnen, die Diacetylmorphin enthalten können oder nicht.
Was heute als "Heroin" bezeichnet wird, ist oft eine Mischung mit anderen Streckmitteln wie dem hochwirksamen und gefährlichen Fentanyl. Es werden auch billige Substanzen wie Milchzucker, Paracetamol, Koffein und Chemikalien hinzugefügt.
Bayer vermarktete das Produkt als nicht süchtig machende Alternative zu Morphium in Hustenbonbons. Zu dieser Zeit war Morphium eine beliebte Droge und das Suchtpotential war hoch. Das Unternehmen suchte nach einem Medikament, das Morphium ohne diese Effekte ersetzen könnte. Am Ende machte Heroin noch mehr süchtig.
Bald nahm die Popularität der Droge zu und verursachte ein wachsendes Suchtproblem und einen florierenden Drogenhandel weltweit.
In Bezug auf die chemische Struktur ist Heroin eng mit Morphin verwandt. Darüber hinaus ist es analog zu anderen morphinähnlichen Substanzen, einschließlich Codein, Ethylmorphin, Hydrocodon und Oxycodon.
Andere Namen für die Droge sind H, Dope, Smack, Hero und Brown.
Straßennamen
- Shore rauchen: Heroin auf einem Stück Aluminiumfolie erhitzen. Der freigesetzte Dampf wird durch einen Strohhalm eingeatmet und direkt über die Lunge aufgenommen
- Schuss: Ein Schuss ist die Injektion des Materials mit einer Nadel
- Speedball: eine Kombination aus Heroin und Kokain, die injiziert wird
- Kalter Entzug / Cold Turkey: Entzugssymptome von Heroinkonsumenten, die (zu) lange nicht mehr konsumiert haben
Ursprünglich aus der Mohnpflanze gewonnen
Heroin ist halbsynthetisch. Es wird aus Morphin gewonnen, das wiederum aus Opium gewonnen wird. Dies wird aus der Mohnpflanze gewonnen. Die Opiumproduktion erfolgt hauptsächlich in Ländern wie der Türkei, dem Iran, dem Irak, Afghanistan, Indien, Nepal, Bangladesch, Mexiko, Kolumbien und Teilen Südamerikas.
Die Effekte
Das Medikament ist eine geruchlose, bitter schmeckende Substanz, üblicherweise in Form von weißem Pulver oder braunen Kristallen. Heroin wandelt sich im Körper in Morphium um. Es macht stark abhängig und ist sogar stärker als Morphium, da es vom Körper schneller aufgenommen wird. Es passiert die Blut-Hirn-Schranke sehr schnell.
Ein typisches Merkmal von Heroin ist der "Flash-Effekt". Ein sehr intensives Gefühl, das einige Sekunden anhält, nachdem ein Benutzer es injiziert oder eingeatmet hat.
Dann befindet sich ein Benutzer für etwa vier bis fünf Stunden in einem glückseligen, sicheren Zustand. Dabei fallen alle Schmerzen und Leiden weg. Ein Benutzer fühlt keine Traurigkeit, Wut oder körperliche Entzugssymptome mehr. Grundlegende Dinge wie Hunger fallen ebenfalls weg. Gleichzeitig fallen auch andere Aspekte weg, wie Verliebtheit, Motivation und Freude. Ein Heroinkonsument ist in einem Zustand der Vergiftung und Gleichgültigkeit.
Morphin bindet an Endorphinrezeptoren im Gehirn. Endorphine sind Neurotransmitter und spielen eine Rolle beim Erleben von Vergnügen. Darüber hinaus verursacht es eine Vergiftung mit Dopamin, einer weiteren wichtigen Substanz in unserem Gehirn. Es wird auch als eine Substanz beschrieben, die eine wichtige Rolle im Belohnungssystem spielt. Dies macht die Sucht besonders wahrscheinlich, da der Körper darauf programmiert ist, etwas zu wollen, das sich wie eine "Belohnung" anfühlt. Die Abhängigkeit kann bereits nach kurzer Zeit auftreten und dazu führen, dass ein Benutzer süchtig wird. Heroin gilt daher als eine der am meisten süchtig machenden Drogen auf dem Markt.
Verschiedene Formen
Heroin gibt es in verschiedenen Formen. Meistens handelt es sich entweder um eine weiße Pulverform oder um braune Kristalle. Eine andere Sorte ist eine schwarze Substanz, die auch als schwarzer Teer oder "Black Tar" bezeichnet wird.
Oft wird Heroin mit Hilfe von "Blechen" verwendet. Dabei wird der Dampf eingeatmet. Ein Benutzer erhitzt die Droge auf einem Stück Aluminiumfolie. Die freigesetzten Dämpfe werden dann mit einem Strohhalm eingeatmet.
Eine andere weit verbreitete Methode des Heroinkonsums ist die Injektion. Damit sind viele Risiken verbunden. Diese Form der Verwendung ist bei neueren Generationen weniger beliebt, wird jedoch in Ländern, in denen sie noch immer verbreitet ist, immer noch häufig verwendet.
Auswirkungen von Heroin
- Analgetikum: Als starkes Schmerzmittel hat es eine starke beruhigende Wirkung. Ein Benutzer mit beispielsweise Rückenschmerzen wird diese nicht mehr bemerken. Ein Merkmal von Heroin ist das "Nodden", bei dem ein Benutzer seinen Kopf hängen lässt und das Bewusstsein verlieren kann. Es ist auch möglich, im Sitzen oder Stehen für kurze Zeit zu schlafen.
- Körperliche Euphorie: Die euphorischen Gefühle, die beim Gebrauch des Arzneimittels auftreten, sind sehr intensiv, insbesondere im Vergleich zu bestimmten anderen Opioiden wie Codein oder Tramadol. Das Gefühl kann als pure Glückseligkeit, Wärme und körperlicher Komfort beschrieben werden. Auf mentaler Ebene fühlt sich ein Benutzer auch sehr glücklich.
Heroin im Vergleich zu anderen Drogen
Drogen wurden nach ihrer kurz- und langfristigen Schädlichkeit, dem Suchtrisiko und dem sozialen Schaden des Konsumenten eingestuft. In dieser Liste erzielt Heroin die höchste Punktzahl, wenn es um akute Schädlichkeit und ein hohes Risiko einer Überdosierung geht. Anschließend folgen Crack, Methamphetamin und Alkohol. Heroin punktet auch in Bezug auf Suchtgefahr am höchsten. Im Vergleich dazu erzielen MDMA, Magic Mushrooms und LSD ein niedrigstes Abhängigkeitsrisiko. Wenn es um Probleme auf sozialer Ebene geht, ist die Droge nach Crack an zweiter Stelle. An dritter Stelle steht Alkohol.
Verschreibungspflichtige Schmerzmittel und Heroin
Heutzutage kämpft ein Großteil der Welt mit einer Opioid-Epidemie. Schmerzlinderung, ein Hauptgrund für die Anwendung, ist bei bestimmten schwerwiegenden Erkrankungen und Verletzungen erforderlich. Daher werden schwere Schmerzmittel von der Ärzteschaft verschrieben.
Beispielsweise wird einem Benutzer mit starken Rückenschmerzen das schwere Schmerzmittel Oxycodon verschrieben. Dies ist ein sehr starkes Medikament und wird zunehmend für Menschen mit bestimmten (chronischen) Schmerzzuständen zur Verfügung gestellt. Diese Schmerzmittel machen genauso süchtig wie Heroin. Mittlerweile sterben in den USA jedes Jahr Zehntausende Menschen an Überdosierungen.
Infolgedessen wird es seit 2015 als Epidemie bezeichnet. 80% der weltweiten Opioidproduktion wird in Amerika konsumiert, obwohl das Land nur 5% der gesamten Weltbevölkerung entspricht.
Patienten, die von teuren verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln abhängig werden, können sie sich im Laufe der Zeit nicht mehr leisten. Aus diesem Grund wenden sie sich anderen verfügbaren illegalen Substanzen zu, einschließlich Heroin. In den USA beginnt etwa die Hälfte der jungen Heroinkonsumenten damit, verschreibungspflichtige Medikamente wie Oxycodon zu missbrauchen. Eine aktuelle Analyse zeigt dass bis zu 80% der Heroinkonsumenten mit (legalen) Schmerzmitteln angefangen haben.
Heroin kostet in vielen Fällen ein Zehntel des Preises eines schweren verschreibungspflichtigen Schmerzmittels.
Auch in den Niederlanden ist ein Aufwärtstrend bei der Zahl der Opioidabhängigen zu beobachten. Heroin ist nur einer der Teilnehmer.
Fentanyl und andere starke Schmerzmittel
Das auf der Straße verkaufte sogenannte Heroin wird oft mit anderen Substanzen gemischt.
In den letzten Jahren gab es viel Aufregung um Fentanyl, ein Medikament, das zu den synthetischen Opioiden gehört. Wo Heroin noch eine natürliche Quelle hat, nämlich die Mohnpflanze, wird Fentanyl vollständig synthetisch gewonnen. Das Medikament ist 50- bis 100-mal stärker als Morphin und eine Einzeldosis kann tödlich sein. 0,25 mg Fentanyl können bereits eine Überdosis sein. Fentanyl wird über die Haut aufgenommen, weshalb es häufig in Form von Pflastern erhältlich ist, die man auf die Haut klebt.
Trotz des hohen Missbrauchsrisikos zählt Fentanyl zu den Substanzen von medizinischem Wert. Daher ist es auf ärztliche Verschreibung erhältlich. Fentanyl wird heute in vielen illegalen Drogenlabors hergestellt, oft in China.
Das Medikament ist billiger als Heroin und wird oft als Streckmittel verwendet. Infolgedessen kauft ein Kunde manchmal "Heroin", das Fentanyl enthält, was das Zeug noch wirksamer macht. Viele Überdosierungen sind das Ergebnis von Unwissenheit und Fehleinschätzung.
Die Zahl der Opioidüberdosierungen hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen.
Sucht und Genesung
Die Abhängigkeit von Heroin hat drastische Folgen für Ihr Leben. Erstens ist die Droge illegal; in den Niederlanden steht es auf der ersten Liste des Opiumgesetzes. Der Besitz der Droge hat rechtliche Konsequenzen.
Darüber hinaus beeinflusst es Ihre Stimmung, Ihre finanzielle Situation und das soziale Leben.
Einige kurzfristige Konsequenzen können sein:
- Überdosis
- Erbrechen
- Herzstillstand
- Lungenentzündung
- Infektionen (durch kontaminierte Nadeln)
- Entzugs-Symptome
- Verstopfung
Langfristig:
- Isolation von der Gesellschaft
- Einsamkeit
- Paranoia
- Finanzielle Probleme
- Psychische Probleme
- Schwere körperliche Gesundheitsprobleme
Wenn eine Person aufhört, Heroin zu konsumieren, gibt es mehrere schwerwiegende Entzugssymptome. Dies ist ein großer Grund, warum es so schwierig ist, aufzuhören.
Entzugs-Symptome können sein:
- Schlaflosigkeit
- Depression
- Angst-Attacken
- Schüttelfrost
- Übelkeit
- Erbrechen
- Krämpfe
- Schwitzen
In den Niederlanden führte ein Experiment zur Behandlung von Menschen mit Heroinsucht zu interessanten Ergebnissen. Benutzer, die an einem Programm zur Entgiftung teilnahmen, erhielten Heroin auf ärztliche Verschreibung. Diese Maßnahme erwies sich laut der Studie als wirksam, da ein größerer Anteil der Nutzer weniger soziale Probleme hatte, sich körperlich verbesserte und weniger Belästigungen im Zusammenhang mit illegalen Aktivitäten verursachte.
Dies steht im Gegensatz zu einer regulären Behandlung, bei der den Abhängigen kein Heroin, sondern hohe Dosen Methadon verabreicht werden. Methadon ist ein starkes Schmerzmittel wie Heroin aus Morphin und wird als Medikament zur Behandlung von Menschen mit Opioidabhängigkeit eingesetzt. Es hat die gleichen Risiken und Suchtpotentiale wie Heroin.
Ein Unterschied zwischen Heroin und Methadon ist der sogenannte "Flash". Dieser ist eben genau das, wonach viele Heroinkonsumenten suchen. Methadon bietet dies nicht. Dies führt oft dazu dass Patienten entweder das Methadonprogram abbrechen, oder noch schlimmer, Heroin und Methadon gleichzeitig konsumieren.
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