Interview: Microdosing mit Magic Truffles und Körperakzeptanz: Frieden mit Ihrem Körper

Autor: Elena Erfahrungsexperte (Psychedelika und psychoaktive & Heilpflanzen), Blogger, Leidenschaft für gesunde Ernährung

Wie fühlen Sie sich in ihrem Körper? Vielen fällt es schwer, diese Frage zu beantworten. Sie sind es gewohnt, vor dem, was da ist, davonzulaufen und sich in einer Sucht zu verstecken wie: viel essen, arbeiten, spielen oder trinken. Es ist jedoch sehr wichtig und heilsam, sich selbst zu erlauben, zu fühlen, was in einem vorgeht. Microdosing mit magischen Trüffeln kann ein wirksames Instrument sein, um eine gesunde Beziehung zu Ihrem Körper und Ihren Gefühlen aufzubauen. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Interview mit John.

Es ist ein warmer, sonniger Tag und ich habe beschlossen, dieses Interview in der Wohnung meines guten Freundes John zu führen. Wir sitzen erstmal draußen auf dem Balkon, wo ich zwei Bier aus meiner Tüte nehme. Darauf habe ich Lust! Ein bisschen Entspannung nach einem langen, anstrengenden Arbeitstag als Volontär auf einem Bio-Bauernhof, wo ich einen Tag aushalf.

Das Interview

John, wie lange mikrodosierst du jetzt schon?

Etwa zwei Wochen. Ich nehme die Dosis eher intuitiv. Ich lasse normalerweise ein paar Tage zwischen den Dosen. Manchmal nehme ich höhere Dosen, bis zu 3 Gramm. Dann kann ich nicht mehr wirklich von einer Microdose sprechen, weil ich merke, dass ich unter dem Einfluss der Trüffel stehe.

Ich habe sehr niedrig angefangen, mit 0,5 Gramm. Dann baute ich auf, um meinen Sweet Spot zu finden.

Wie geht es dir? Kannst du mir etwas darüber sagen, wie du dich gerade fühlst?

Ich fühle mich tatsächlich sehr wohl in meinem Körper. Seit ich mit der Mikrodosierung angefangen habe, erlebe ich meinen physischen Körper ganz anders. Besonders an dem Tag, an dem ich die Mikrodosierung verwende, bin ich mir der Empfindungen, die durch meinen Körper gehen, viel bewusster. Es ist viel einfacher, die kleine Dinge zu genießen.

Endlich fühle ich mich gut. Wenn ich in den Spiegel schaue, akzeptiere ich was ich sehe und bin sogar glücklich damit! Im Gegensatz dazu, mein Aussehen zu kritisieren, was mir über die Jahre zur Gewohnheit geworden ist.

Wenn ich eine Microdose nehme, fühle ich mich mir selbst viel bewusster. Alles fühlt sich feiner an und ein tiefer innerer Frieden der Selbstakzeptanz kommt über mich. Das ist für mich ziemlich bahnbrechend, dass ich das erlebe. Plötzlich fällt mir Körperbewusstsein und Selbstakzeptanz viel einfacher. Drama ist weit entfernt von meiner Bedside-Show.

Wow, das klingt so gut. Ich erkenne mich voll und ganz in dem, was du sagst, wieder. Es ist so schön, zu dieser Erkenntnis zu kommen und sie wirklich tief im Inneren zu spüren. Man braucht jeden neuen Tag, um sich immer wieder daran zu erinnern.

Genau! Das Psilocybin aus den magischen Trüffeln lässt mich das immer wieder spüren. Es reicht nicht aus, es kognitiv zu verstehen, man muss es bis in jede Zelle Ihres Körpers fühlen.

Zum ersten Mal verspüre ich die Sehnsucht, wieder am Strand zu sein und den Sand zwischen meinen Zehen zu spüren. Jahrelang habe ich es nicht gewagt, von Leuten im Badeanzug gesehen zu werden. Aus Scham dafür, was alle über meinen Körper denken würden. Microdosing zeigte mir, was das für ein Unsinn ist. Ich muss mich für nichts schämen.

Es sorgt für ein starkes Gefühl der Akzeptanz, nicht nur von mir selbst, sondern auch vom Kosmos. Das kreative Selbst, das mich so nimmt, wie ich bin. 

Wunderbar. Gibt es auch einen Unterschied auf sozialer Ebene, im Kontakt mit anderen?

Jawohl. Ich merke, dass ich mich mehr öffne. Auch in meiner Wohnung sind alle Vorhänge offen und ich lasse mehr frische Luft und Licht herein. Ich neige weniger dazu, mich zu isolieren. Ich habe auch ein großes Bedürfnis, Dinge mit anderen zu teilen, wie diese Erfahrung mit Psilocybin.

Gibt es andere Aspekte deines Lebens, die das Microdosing eindeutig beeinflusst hat?

Mir ist aufgefallen, dass ich ziemlich viel Gras rauche. An sich ist das nicht schlimm und wirkt sogar therapeutisch. Das Microdosing zeigt mir deutlich, dass ich manchmal zu viel rauche und dass das nicht immer gut ist.

Bei Cannabis sieht man die dunklen Ränder der Existenz. Sie werden sich der Risiken des Lebens bewusst. Gras ist immer noch halbillegal, bei der Herstellung von Gras passieren immer noch alle möglichen schmutzigen Dinge. Hätte das was damit zu tun? Ist das im Produkt? Eine Charge Cannabis aus dem Coffeeshop vermischte sich mit negativen Ereignissen. Dein eigenes Cannabis anzubauen oder einen netten Deal mit jemandem zu machen, erzeugt eine positive Energie und gibt ein schönes Cannabis-Erlebnis. Ich habe keine Ahnung, ob das wahr ist, wohlgemerkt, es ist eine Theorie. Aber für mich fühlt es sich oft so an, dass mich Cannabis aus dem Coffeeshop früher runtergezogen hat, vor allem im vergleich zu selbst angebautem Cannabis .

Du wurdest dir also bewusster, was diese Substanz mit dir macht?

Auch dieses zum Beispiel dieses Bier zu trinken erlebe ich anders. Als wäre alles ein bisschen intensiver oder so und ich merke mehr, wie stark etwas sein kann. Das Microdosing macht einem auch bewusster, dass Nüchternheit intensiv genug sein kann.

Ich trinke fast nie Alkohol, ich habe das Gefühl, dass es mir nicht guttut. Ich trinke zwar gerne mit Freunden einen Drink, rauche aber lieber einen Joint. Aber wenn alle Bier trinken und ich bekifft bin, stimmt die Dynamik nicht mehr ganz. Man spürt wirklich, wie die Atmosphäre aus dem Gleichgewicht gerät und ich auf einem ganz anderen Level bin als der Rest.

Logisch. Alkohol und Cannabis passen meiner Meinung nach nicht zusammen. Genau wie Trüffel und Alkohol. Du bringst zwei Welten zusammen, die sich widersprechen: Der Alkohol zieht dich runter und macht dich weniger sensibel, während Psilocybin oder Cannabis dich tatsächlich auf höhere Ebenen in dieser Existenz aufmerksam machen.

Dann kann ich auch Cannabis und Psilocybin unterscheiden;

Gras hat etwas Feuchtes, wie ein Sumpf, in dem man leicht versinken kann, wie Treibsand.

Microdosing hat etwas Knackiges, alles hat etwas Positives und es gibt mehr Licht.

Mit Gras bist du vergesslich und das kann einen verunsichern. Gerade in sozialen Situationen ist es manchmal unangenehm, wenn ich zu stoned bin.

Cannabis lehrt mich viel über Schmerzpunkte in meinem Leben, die ich aus einem anderen Blickwinkel betrachten kann. Ich lerne auch, meinen Ängsten besser zu begegnen, auch wenn dies manchmal auf eine nicht so angenehme Art und Weise geschieht.

Mit der Mikrodosierung vergessen Sie nicht die Hälfte von dem, was Sie denken. Man vergisst nicht, was du vor zwei Minuten gemacht hast. Mir ist alles klarer und ich bin viel mehr im Hier und Jetzt. Die Atmosphäre während der Mikrodosierung ist weich und fein und damit sehr klar und aufmerksam. Und ich erlebe meinen Körper viel mehr.

Hast du Tipps für Leute, die ihr Microdosing-Abenteuer mit magischen Trüffeln beginnen?

Ich würde sagen: Beginnen Sie mit einer sehr niedrigen Dosis, weniger als der Standarddosis. Sehen Sie zuerst, wie Sie sich dabei fühlen. Manche Menschen haben ein so sensibles System, dass sie sofort darauf reagieren. Für andere ist es notwendig, die Dosis aufzubauen, vielleicht sogar höher als 1 Gramm (die empfohlene Menge für eine Mikrodosis).

Neulich hatte ich 3 Gramm Magic Truffles genommen und war tatsächlich ein bisschen am trippen. Dann wurde mir wieder klar, wie intensiv so ein Reiseerlebnis sein kann. Unglaublich informativ, aber definitiv nicht das, was ich persönlich im Moment suche. Das ist bei jedem anders. Hören Sie deshalb gut auf sich selbst und haben Sie Respekt vor dem Psychedelikum. Lange habe ich mich nicht getraut zu trippen, weil ich paranoid war. Ich habe die Vorstellung, dass mich das Microdosing auch auf dieser Ebene ruhiger gemacht hat. Diese 3 Gramm waren zwar intensiv, aber auch schön. Eine Begegnung mit der psychedelischen Welt kann auch schleichend sein. Du musst nicht gleich eine große Menge nehmen, denn das kann dich wirklich überfordern.

John, vielen Dank für deine Geschichte. Ich finde es super cool zu hören, dass es dir so gut geht. Alles Gute auf deinem weiteren Weg.

Danke, ich habe vor, das Microdosing noch einige Zeit fortzusetzen. Ich habe das Gefühl, dass ich noch mehr herausholen kann. Vielleicht mache ich bald eine Pause, denn es ist auch wichtig, eine Weile nüchtern zu bleiben und zu sehen, was passiert.

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Blog-Foto: Bartholomeus Spranger - Der Leib Christi von Engeln getragen

Deutsche Übersetzung: Bent 

Elena Erfahrungsexperte (Psychedelika und psychoaktive & Heilpflanzen), Blogger, Leidenschaft für gesunde Ernährung

Elena studiert biologische und biodynamische Landwirtschaft, weil sie neben Psychedelika und psychoaktiven und medizinischen Pflanzen auch eine Leidenschaft für gesundes Essen hat. Über das Endocannabinoid-System, verschiedene Cannabinoide und Terpene zu lernen, ist für sie super interessant.

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